Resiliente Algorithmen für Quantencomputing und innovative Hardware aus Diamant

09.07.2021 / Das Fraunhofer IAF auf den Fraunhofer Solution Days 2021

Nach einem erfolgreichen Auftakt zur digitalen Eventreihe der Fraunhofer Solution Days 2021 im Juni drehte sich am zweiten Thementag am 8. Juli 2021 alles um »Trusted and Quantum Computing«. Mitarbeitende aus acht Fraunhofer-Instituten hielten am Vormittag spannende Vorträge über Fraunhofer-Kompetenzen und -Lösungen für mehr Resilienz und Sicherheit sowie über die neuesten Erkenntnisse zu Next Generation Computing. Am Nachmittag wurden in regen Expertsessions aktuelle Fraunhofer-Forschungs-Highlights mit Event-Teilnehmenden aus Forschung, Industrie und Medien diskutiert. Das Fraunhofer IAF war mit dabei und hat seine Forschung im Bereich der Quantencomputing Soft- und Hardware vorgestellt.

© Fraunhofer
Bildercollage der Fraunhofer Solution Days 2021
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Mit Vorträgen am Vormittag und Meet the Expert Sessions am Nachmittag boten die Fraunhofer Solution Days 2021 spannende Einblicke in Fraunhofer-Kompetenzen und -Lösungen für mehr Resilienz und Sicherheit sowie in die neuesten Erkenntnisse zu Next Generation Computing

Quantenoptimierung mit resilienten Algorithmen

Quantencomputer bieten die Perspektive, konventionelle Rechner bei komplexen Optimierungsverfahren zu übertreffen. Dr. Thomas Wellens gab in seinem Vortrag Einblicke in das von ihm geleitete Verbundprojekt »QORA«, in dem solche Verfahren insbesondere für Portfoliooptimierung entwickelt und auf dem IBM Quantencomputer in Ehningen erprobt werden. Dabei wurde das praktische Potential der Rechenleistung von Quantencomputern beleuchtet, von der erwartet wird, dass sie nicht nur in der Finanzbranche, sondern auch in der Logistik und weiteren Bereichen bald Anwendung findet. Bevor aber ein praktischer Nutzen entsteht, müssen die Berechnungen, die mittels Quantenalgorithmen durchgeführt werden, resilienter werden. Denn die Hardware von Quantencomputern ist inhärent fehleranfällig und bedarf optimierter Algorithmen, um in Zukunft zuverlässige Rechnungen zu ermöglichen.

Wie man Quantencomputer aus Diamanten baut

Es gibt viele etablierte Ansätze um Quantencomputer zu bauen – alle mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Mittlerweile kristallisiert sich ein neuer, noch junger Ansatz heraus: Qubits auf Basis von künstlichem Diamant. In einer Expertsession gab unser Technology Analyst & Consultant Ingolf Wittmann einen Überblick über die Forschung des Fraunhofer IAF an sogenannten Diamantfarbzentren, oder auch Stickstoffvakanz (NV) Zentren in Diamant. Ein großer Vorteil von NV-Zentren in Diamant gegenüber anderen Qubit-Technologien ist ihr Potential auch bei Raumtemperatur stabil zu arbeiten. Im Projekt »QC4BW« soll dieser Vorteil für das Quantencomputing erschlossen werden. Ziel ist es, kompakter Quantenprozessoren zu entwickeln, die in hybriden Computersystemen schon in naher Zukunft Anwendung finden könnten. 

Weitere Informationen

Quantencomputing am Fraunhofer IAF

Eine Übersicht über die Forschungsarbeiten des Fraunhofer IAF im Bereich des Quantentencomputings erhalten Sie hier.

Projekt »QORA«

Mehr zum Projekt »QORA - Quantenoptimierung mit resilienten Algorithmen« erfahren sie hier.

Projekt »QC4BW«

Mehr zum projekt »QC4BW - Diamant-basiertes, spintronisches Quantenregister für skalierbaren Quantenprozessor« finden Sie hier.