Institutsleitung des Fraunhofer IAF neu besetzt

Oliver Ambacher übernimmt erneut Institutsleitung

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Seit dem 1. Januar 2018 leitet Prof. Dr. Oliver Ambacher erneut das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF. Von 2007 bis Ende 2016 stand der Physiker bereits an der Spitze des Freiburger Fraunhofer-Instituts und wurde nun zum zweiten Mal als Institutsleiter berufen.

Prof. Dr. habil. Dr. rer. nat. Oliver Ambacher,
© Uni Freiburg, Fotograf: Klaus Polkowski
Prof. Dr. habil. Dr. rer. nat. Oliver Ambacher, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg.

Als Professor für Leistungselektronik des Instituts für Nachhaltige Technische Systeme der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist Oliver Ambacher an das Fraunhofer IAF zurückgekehrt. »Ich freue mich sehr über die erneute Möglichkeit, die zukünftigen Forschungsrichtungen des Fraunhofer IAF mitgestalten zu können. Ich sehe für das Institut und seine Partner große Chancen, Forschungsergebnisse aus den Bereichen der energieeffizienten Optoelektronik, der nachhaltigen elektronischen Systeme und der anwendungsbezogenen Quantensensorik in Innovationen überführen zu können«, sagt Ambacher zur Motivation für seine zukünftige Arbeit.

2007 wurde Ambacher zum ersten Mal als Institutsleiter des Fraunhofer IAF berufen. In seiner fast zehnjährigen Tätigkeit erhöhte das Institut seinen jährlichen Forschungsetat um 45 Prozent auf 32 Millionen Euro und die Anzahl der Beschäftigten um 55 Prozent auf 280. Die Kompetenzen des Instituts wurden entlang der Wertschöpfungskette der Halbleiterindustrie von Materialien und Technologien über Bauelemente und Schaltungen hin zu Modulen und Systemen ausgebaut. Auf diese Weise konnte der Transfer von Forschung und Entwicklung in die industrielle Nutzung deutlich verbessert werden. Zukünftig möchte Ambacher die Geschäftsfelder des Instituts durch die Etablierung neuer Forschungsthemen, wie etwa der Quantensensorik und der memrestiven Elektronik, befördern. »Diese Entwicklungen können auf den Stärken des Fraunhofer IAF in den Bereichen der neuartigen Materialien und der Nanotechnologien in idealer Weise aufbauen«, erläutert Ambacher.

Experte auf dem Gebiet der energieeffizienten Elektronik

Oliver Ambacher erhielt 1993 den Titel eines Doktors der Naturwissenschaften an der Technischen Universität München. 1995 konzentrierte er seine Forschungsarbeiten auf Galliumnitrid-basierte (GaN) elektronische und optoelektronische Bauelemente. 1998 erhielt er als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung die Möglichkeit, seine Arbeiten auf dem Gebiet der GaN-Transistoren für Hochfrequenz-Leistungsverstärker an der Cornell University (USA) zu vertiefen. Im Anschluss an seine Habilitation erfolgte im Jahr 2002 die Ernennung zum Professor für Nanotechnologie und 2004 die Wahl zum Direktor des Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien an der Technischen Universität Ilmenau. Von 2007 bis 2016 war Oliver Ambacher bereits Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik. Im Jahr 2015 erhielt er in dieser Funktion den Karl Heinz Beckurts-Preis für die Entwicklung energieeffizienter Leistungsverstärker für die Mobilfunknetze der fünften Generation. Dieser Erfolg motivierte 2017 seinen Wechsel innerhalb der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg von der Professur für Verbindungshalbleiter zum Lehrstuhl für Leistungselektronik am jüngst gegründeten Institut für Nachhaltige Technische Systeme. Die an der Universität Freiburg etablierten Forschungsarbeiten in den Bereichen der Leistungs- und Hochfrequenzelektronik können durch Ambachers Rückkehr an das Fraunhofer IAF optimal in besonders energieeffiziente elektronische Systeme und gemeinsam mit Partnern aus der Industrie in marktfähige Produkte transferiert werden.

Fraunhofer IAF in Freiburg

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF zählt zu den führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Verbindungshalbleiter. Auf Basis dieser Halbleiter entwickelt es elektronische und optoelektronische Bauelemente sowie integrierte Schaltungen und Systeme. In einem 1000 m² großen Reinraum und weiteren 3000 m2 Laborfläche stehen Epitaxie- und Technologieanlagen sowie Messtechniken bereit, um Hochfrequenz-Schaltungen für die Kommunikationstechnik, Spannungswandler-Module für die Energietechnik, Infrarot- und UV-Detektoren für die Sicherheitstechnik sowie Infrarot-Lasersysteme für die Medizintechnik zu realisieren. Bedeutende Entwicklungen des Instituts sind lichtstarke weiße Leuchtdioden für die Beleuchtungstechnik, energieeffiziente Leistungsverstärker für die mobile Kommunikation und hochempfindliche Laser-Analysesysteme zur Überwachung der Trinkwasserqualität.

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