Ausgezeichnete Vereinbarkeit von Familie und Beruf

22.2.2019 / Verleihung des Fraunhofer FamilienLogo

Work-Life-Balance steht für ein ausgewogenes Verhältnis von Beruf- und Privatleben. Ziel ist es, die privaten Interessen mit den Anforderungen der Arbeitswelt in Einklang, in ein ausgewogenes und gesundes Gleichgewicht zu bringen. Verschiedene Angebote am Fraunhofer IAF sollen es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, ihre Berufstätigkeit flexibel zu gestalten. Nun gab es dafür eine Auszeichnung der Fraunhofer-Gesellschaft: das Fraunhofer FamilienLogo. Es prämiert herausragende Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben am Institut und ist ab dem 1.1.2019 für zwei Jahre gültig. Im Interview erzählen die Beauftragten für Chancengleichheit, Vera Klinger und Sabine Metzen, von den Angeboten des Fraunhofer IAFs.

 

Welche Angebote bietet das Fraunhofer IAF, die mit dem FamilienLogo prämiert wurden?

Metzen: Besonders positiv evaluiert wurden flexible Arbeitsmöglichkeiten und vielfältige Unterstützungsmaßnahmen bei der Kinderbetreuung und Elternzeit. Zum Beispiel kann in vielen Bereichen stundenweise kurzfristig Home Office eingerichtet werden, wenn ein Kind längerfristig intensiv betreut werden muss. Außerdem haben wir ein Mit-Kind-Büro zur Überbrückung bei Ausfall der Regelbetreuung. Wir arbeiten zudem mit dem Kitaträger Junikäfer in Freiburg zusammen und können so Belegplätze für Kinder ab drei Monaten bis zum Schulanfang anbieten, und das mit sehr langen Öffnungszeiten von 7 – 18 Uhr und kaum Schließtagen. Alle unsere Möglichkeiten werden sehr gerne von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt. Wir bekommen sehr gutes Feedback.

Klinger: Bereits beim Start am IAF, bei dem sogenannten Infotag, werden alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Möglichkeiten am IAF informiert. Auch über Infoveranstaltungen zu diesen Themen bei externen Anbietern, z.B. über das »Freiburger Netzwerk Familienbewusste Unternehmen«, werden die Kolleginnen und Kollegen von uns über das Intranet informiert. Wir stehen im ständigen Austausch, um zu hören, was Familien brauchen, um Arbeit und Privatleben gut unter einen Hut zu bringen. Genauso sprechen wir mit den Führungskräften und sensibilisieren sie für diese Themen, die zunehmend wichtig werden.

 

Wie geht das IAF das Thema Karriere und Familie an?

Metzen: Viele Führungskräfte haben selbst Familie und wir sehen die Themen absolut als vereinbar an. Wir bleiben auch während der Elternzeit gerne in Kontakt, laden zu Teamevents ein und bei Interesse besteht auch die Möglichkeit, Schulungsangebote während der Elternzeit zu besuchen.

Klinger: Übrigens nehmen auch immer mehr Männer Elternzeit am Institut, so dass wirklich ein großes Verständnis für junge Familien herrscht. Die Rückkehr in Teilzeit ist nicht ungewöhnlich, auch für die männlichen Kollegen, daher gibt es bei uns auch die Möglichkeit, Führung in Teilzeit zu übernehmen.

© Fraunhofer IAF
Vera Klinger (l.) und Sabine Metzen (r.) sind stolz auf die Angebote des Fraunhofer IAF, die zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen.

Was bedeutet euch als Beauftragte für Chancengleichheit dieses Logo?

Metzen: Als ich vor 20 Jahren ans IAF kam, gab es noch kaum Unterstützungsangebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ich hatte damals selbst zwei kleine Kinder und den Spagat zwischen Beruf und Familie zu schaffen, das war oft sehr schwer. Seit 2008 bin ich gewählte »Beauftragte für Chancengleichheit« am Institut und hatte daher über viele Jahre die Möglichkeit, diese Themen aufzugreifen und zu begleiten – oft natürlich in Zusammenarbeit mit der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Fraunhofer-Gesellschaft, Bärbel Thielicke, und der Zentrale in München. Ein wichtiges Thema für mich, unter all den anderen Themen, war schon immer, die Entscheidungsträger und Führungskräfte von der Wichtigkeit eines Mit-Kind-Büros zu überzeugen. Ende 2014 war es dann soweit, was auch mit dem Förderprogramm »Diversity« der Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt wurde. Wenn ich jetzt von Kolleginnen und Kollegen höre, dass sie dank unserer vielfältigen Angebote die Balance zwischen Familie und Beruf besser erhalten können, bin ich stolz darauf, was die Bemühungen der Vergangenheit für positive Auswirkungen haben.

Klinger: Ich bemerke immer mehr, dass Bewerberinnen und Bewerber heutzutage Wert legen auf einen Arbeitsplatz, bei dem sie ihre Work-Life-Balance verwirklichen können. So gesehen ist es für uns eine Auszeichnung, die hoffentlich auch Interessenten davon überzeugt, dass das bei uns möglich ist. Durch die Evaluierung der Fraunhofer-Gesellschaft haben wir außerdem noch Chancen erkannt, wie wir uns in den nächsten Jahren weiter verbessern können.

 

Wie sehen diese Chancen genau aus?

Klinger: Beim Thema Führung möchten wir uns für Tandemführungen stark machen und weiter das Führen in Teilzeit ausbauen. Und gerne würden wir noch mehr Väter animieren, Elternzeit zu nehmen, zum Beispiel, indem wir einem Väternetz beitreten.

Metzen: Es wäre toll, wenn wir zusammen mit den anderen Fraunhofer-Instituten in Freiburg Angebote für die Ferienbetreuung schaffen könnten. Sobald die Kinder in die Schule kommen, wird es für viele Eltern schwierig, mit ihrem Jahresurlaub die gesamte Ferienzeit der Kinder abzudecken. Den weiteren Ausbau der Möglichkeiten, stundenweise im Homeoffice zu arbeiten, finde ich auch gerade in Hinblick auf das Thema Beruf und Pflege sehr wichtig. In verschiedenen Bereichen und Lebenslagen noch mehr unterstützen zu können, das wäre ein wirklicher Gewinn für unsere Kolleginnen und Kollegen.

 

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Vera Klinger und Sabine Metzen teilen sich das Amt der Beauftragten für Chancengleichheit am Fraunhofer IAF. Vera Klinger ist Gruppenleiterin für Prozesskontrolle und hat einen vierjährigen Sohn. Sabine Metzen ist Assistentin der Abteilungen Epitaxie und Optoelektronik sowie der Geschäftsfelder Photodetektoren und Halbleiterlaser und hat zwei erwachsene Kinder.

Das bietet das Fraunhofer IAF:

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Wie arbeitet es sich am IAF?

In diesem Video erzählen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihrer Arbeit am Fraunhofer IAF und darüber, was sie antreibt und fasziniert.