RISEN - Real-time on-site forensic trace qualification

Logo des EU-H2020-Projekts RISEN
© Project RISEN

Zeit ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Tatortanalyse. Traditionelle gerichtsmedizinische Untersuchungen sind in der Regel zeitaufwändig. Besonders schwierig wird es, wenn Ermittlungen schon im Gange sind und schnelle Ergebnisse benötigt werden. Spuren müssen so schnell wie möglich vor Ort entdeckt werden, bevor sie sich zersetzen und forensische Informationen verlieren, die für die kriminalpolizeiliche Untersuchung wichtig sind. Das Ziel des Projekts RISEN ist die Entwicklung von verschiedenen kontaktlosen Echtzeit-Sensoren zur Optimierung der Detektion, der Visualisierung, der Identifizierung und der Interpretation vor Ort, um den Zeit- und Ressourcenaufwand im Labor stark zu minimieren.

Dafür werden im Projekt RISEN kontaktlose, zerstörungsfreie, automatisierte Sensoren zur Identifizierung, Auswahl und Kennzeichnung von forensischen Spurenmaterialien entwickelt und als Demonstrator aufgebaut. Die Daten werden in-situ und in Echtzeit erfasst, verarbeitet und an ein 3D-gestütztes Tatorterkundungssystem gesendet, um ein interaktives 3D-Modell des Tatorts mit Position und Beschriftung der Spuren und den relativen Ergebnissen der Vor-Ort-Analyse zu erstellen.

 

Grafik eines Tators mit sensorischer Spurenerkennung
© Project RISEN

PROJEKTTITEL

RISEN – Real-time on-site forensic trace qualification

 

LAUFZEIT

2020 – 2024

FÖRDERMITTELGEBER

Europäische Union

KOORDINATOR

Italian National Agency for New Technologies, Energy and Sustainable Economic Development (ENEA)

ZIELE

Projektarbeiten am Fraunhofer IAF:

  • Entwicklung eines ultra-breitbandigen, schnellen und einfach zu bedienenden Sensors zur kontatklosen Erfassung von Fingerabdruckspektrenvon forensisch relevanten Proben im mittleren Infrarotbereich
  • Entwicklung von Datenverarbeitungsalgorithmen zur feinauflösenden spektralen Unterscheidung von Proben mit spektral nahezu identischen Merkmalen (z.B. zur Unterscheidung von menschlichen und tierischen Blutproben).
  • Entwicklung einer technischen Lösung zur Kompensation der optischen Dispersion, um die Strahlfleckgröße zu reduzieren und über die gesamte spektrale Abdeckung des Systems beizubehalten, um auch bei großen Entfernungen eine sehr gute räumliche Abtastgenauigkeit zu erhalten

Der vom Fraunhofer IAF zu entwickelnde Scanner wird einfach zu bedienen sein und eine berührungslose Nah- und Abstandserkennung bis zu einer Entfernung von 2 Metern ermöglichen. Der Scanner wird so kompakt und robust sein, dass er als Handgerät verwendet werden kann, aber auch leicht mit den anderen Sensoren, die im Projekt entwickelt werden,integriert werden kann (z.B. auf einem Stativ oder auf einem Roboterarm). Das Fraunhofer IAF wird zudem die Schulungs-Workshops und Vor-Ort-Tests für die Strafverfolgungsbehörden (LEAs) unterstützen.

Weiterführende Infos

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 883116.

 

Projektwebseite

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der offiziellen Webseite.